Portrait von Niels Bohr
Niels Bohr als junger Professor
Niels Bohr mit Albert Einstein
Bohr und Einstein in Brüssel (1930)
Niels Bohr in Kopenhagen
Niels Bohr in Kopenhagen (1935)
Das Grab von Niels Bohr in Kopenhagen
Das Grab von Bohr in Kopenhagen

Niels Bohr

Niels Henrik David Bohr wurde am 7. Oktober 1885 in Kopenhagen geboren. Er stammte aus einer reichen Akademikerfamilie. Sein Vater war Professor für Physiologie - ein Teilbereich der Biologie - an der Universität von Kopenhagen. Er entdeckte den nach ihm benannten Bohr Effekt sowie den Totraum bei der Atmung. Niels Bohrs Mutter stammte aus einer reichen jüdischen Banker- und Politikerfamilie. Sein zwei Jahre jüngerer Bruder Harald wurde ebenso wie Niels Bohr ein berühmter Wissenschaftler. Er war Mathematiker und forschte im Bereich der analytische Zahlentheorie. Zusammen mit dem deutschen Mathematiker Edmund Landau entwickelte Harald Bohr das Bohr-Landau-Theorem. Von 1915 bis zu seinem Tod unterrichtete er als Professor am Polytechnischen Institut und an der Universität von Kopenhagen.

Niels Bohr studierte Physik an der Universität von Kopenhagen und promovierte im Jahr 1911 unter dem dänischen Physiker und Professor Christian Christiansen. Als Postdoc arbeitete Bohr fortan zunächst weiterhin in Kopenhagen, wechselte aber dann nach Manchester, um dort an der Universität unter Ernest Rutherford, der 1911 mit seinem Atommodell für Aufsehen gesorgt hatte, weiterzuforschen. Bereits 1913 erweiterte Bohr das Modell von Rutherford zum Bohrschen Atommodell, das die Grundlage für die spätere Quantenmechanik darstellen sollte. Nach dem Bohrschen Atommodell bewegen sich die Elektronen auf Kreisbahnen um den Atomkern, wobei die Kreisbahnradien nur bestimmte diskrete Werte annehmen können. Springt ein Elektron auf eine höhere Bahn, so wird bei diesem Quantensprung Energie in Form elektromagnetischer Strahlung abgegeben.

Für sein Atommodel und allgemein seine Forschung im Bereich des Atomaufbaus und der Strahlung, die von den Atomen ausgeht, erhielt Niels Bohr 1922 den Nobelpreis für Physik. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Bohr schon wieder in Kopenhagen als Professor in seinem neu gegründeten Institut für Theoretische Physik. In den 20er und 30er Jahren war dieses Institut eines der renommiertesten Institute für diesen Teilbereich der Physik. So kamen viele exzellente Quantenphysiker nach Kopenhagen, um unter Bohr zu forschen. Einer der berühmtesten Studenten von Bohr war sicherlich Werner Heisenberg, der später ebenfalls im Gebiet der Quantenmechanik den Nobelpreis gewinnen sollte.

1943 musste der halbjüdische Bohr aus Dänemark vor den Nazis fliehen und reiste über Schweden und London in die USA, um am Manhattan Project, dem Atombomben-Projekt der Amerikaner, in der Wüste von New Mexico in Los Alamos mitzuarbeiten. Nach dem zweiten Weltkrieg zog es Bohr in seine Heimat Kopenhagen zurück, wo er weiter an seinem Institut an der Kopenhagener Universität unterrichtete.

Bohr hatte mit seiner Frau Margrethe Nørlund, die er 1912 heiratete insgesamt sechs Kinder, von denen allerdings bereits zwei früh verstarben. Sein Sohn Aage Niels Bohr trat in die Fußstapfen seines Vaters, wurde ebenfalls ein berühmter Physiker und gewann ebenso den Nobelpreis für Physik.

Niels Bohr starb am 18. November 1962, sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Assistens Kirkegård im Kopenhagener Stadtteil Nørrebro, auf dem auch viele weitere Kopenhagener Persönlichkeiten begraben liegen.

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